





Das Thermometer unter "Null", die Landschaft mit Schnee und Eis bedeckt. Wer nicht gerade Wintersportler ist, findet das Plätzchen am heimischen Ofen bestimmt am schönsten. Dennoch zieht es einige Zeitgenossen hinaus in die freie Natur. Genauer gesagt, in den 3D-Parcours. Einige Dehn- und Aufwärmübungen sollten am Anfang nicht vergessen werden, denn Sehnen und Bänder mögens warm und geschmeidig.
Bekleidet nach dem "Zwiebelschalenprinzip", mit einer wärmenden Mütze auf dem Kopf und Handschuhen gegen klamme Finger, geht es auf Punktejagd. Ob "Dreipfeilrunde" oder "Doppelhunter", in jedem Fall will man die "Killzonen" treffen. Ein paar schöne Körpertreffer tun es auch, Hauptsache es können Punkte gesammelt werden. Schon nach den ersten Zielen wird es einem warm und Schal oder Ohrschützer können gelocket werden.
Ein Gang durch den winterlichen 3D-Parcours ist übrigens nicht nur ein gemütlicher Spaziergang, sondern erfordert auch Kraft und Ausdauer. Immerhin gilt es, die Pfeile – sofern man will – auf derzeit 13 Feldbogenscheiben und 23 Tierplastiken abzuschießen, die entlang ders rund 1,3 Kilometer langen Rundkurses gestellt sind. Gelbe, blaue und rote Holzpflöcke markieren die Abschusspositionen. Die Farben stehen für unterschiedlichen Bogenarten und Leistungsklassen und die Entfernungen können fünf bis 50 Meter betragen. Im heimischen Parcours trifft man jedoch zumeist auf "moderate" Abstände zwischen 10 und 30 Metern. Ob die Entfernung geschätzt- und eine Zieltechnik angewandt wird oder ob man intuitiv auf Ziele schießt, ist Sache der Schützinnen und Schützen. Ersteres wird bei Compound- und Blankbögen der Fall sein, Letzteres bei traditionellen Recurve- und Langbögen.
In der kalten Jahreszeit wenn Bäume und Sträucher ihr Laub abgeworfen haben, hat sich der Wald geöffnet und gibt besondere Blicke auf das Gelände frei. Mancher Sonnenstrahl findet den Weg in den nach nordwesten geneigten Hang. Er erhellt das diffuse Wintertageslicht und schafft für einige Augenblicke eine märchenhafte Atmosphäre. Verbunden mit guten Treffern erlebt man Momente, wo Körper und Geist im Einklang sind.
Der Rückweg beginnt mit einem steilen Abstieg. Gutes Schuhwerk ist hier von Nöten und angesichts des hartgefrorenen Bodens sind umschnallbare Spikes unter den Schuhsohlen nicht fehl am Platz. Noch einige größere und kleinere Ziele und der Ausgang ist bald erreicht. Die Punktejagd bei Eis und Schnee hat sich gelohnt und zuhause wartet das wärmende Plätzchen am Ofen.